Full Metal Hardcase

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Die Elektronik

Neben der reinen Mechanik (passender Einbau aller Komponenten) spielt auch die Elektronik eine wichtige Rolle und ist wesentlich aufwendiger gestaltet als beim Vorgängermodell.
Wie bereits erwähnt, entstehen durch die Abstandhalter flache Hohlräume unter den Festplattenwechselrahmen und unter dem Netzteil. Alle Bedienelemente sowie die Platine mit der Elektronik befinden sich unter den Festplatten. Die Elektronik ist modular aufgebaut, so dass Erweiterungen oder Reparaturen relativ einfach erfolgen können.
Momentan umfasst die Elektronik eine Lüftersteuerung für die Radiator- und Festplattenlüfter, eine Lichtsteuerung und eine elektronische Sperre der Power- und Resetknöpfe. Letztere funktioniert auch wenn der Rechner aus ist (aber an Strom angeschlossen), also über die Standby-Leitung. Dafür wird eigens eine Leitung aus dem Netzteil herausgeführt. Mit einem Schlüsselschalter kann nun die Sperre ein- oder ausgeschaltet werden, angezeigt durch eine Rot/Grün-LED. Ist die LED rot, d.h. die Sperre ist eingeschaltet, bleiben Betätigungen des Power- und Resetknopfes wirkungslos, unabhängig davon, ob der Rechner bereits läuft oder nicht. Es ist also nicht nur eine Einschalt-, sondern auch eine Ausschaltsperre. Zusammen mit den abschließbaren Verschlüssen des Koffers gewährleistet dies eine hohe Sicherheit vor unbefugtem Zugriff. Hier ist ein Schaltplan vom grundsätzlichen Funktionsprinzip.
Die Lüfter für den Radiator haben schon eine Regelung integriert, die über einen Poti funktioniert. Da ich keine Drehknöpfe am Koffer wollte, werden die Lüfter über einen Kippschalter in 3 Stufen gesteuert. Dabei ist eine Stufe die Maximalstufe und die beiden anderen können auf der Elektronikplatine per Poti fest (aber mit wenig Aufwand jederzeit veränderbar) eingestellt werden. Es gibt jedoch absichtlich keine "Aus"-Stufe und damit auch keine Möglichkeit, die Radiator-Lüfter (z.B. versehentlich) völlig abzuschalten. Somit kann man mit einem gewöhnlichen Kippschalter (2x Ein, Mittelstellung Aus) zwischen 3 Lüftergeschwindigkeiten wählen. Angezeigt wird dies durch eine Rot/Grün-LED, wobei bei der Mittelstellung gelb angezeigt wird (rot und grün gleichzeitig an). Da der Schalter in der Mittelstellung aber gar keinen Kontakt schließt, muss dies elektronisch interpretiert werden, d.h. mittels Transistoren. Am Ausgang der Lüftersteuerung wird abhängig von der Schalterstellung ein Widerstand durchgeschaltet, der die Geschwindigkeit der Lüfter regelt. Die Lüfter haben außerdem eine konstante Stromversorgung mit 12V, die Lüftersteuerung regelt also nicht die Spannung für die Lüfter (wie das "klassisch" der Fall wäre), sondern nur den Widerstand für die interne Lüftersteuerung, die in den Lüftern schon eingebaut ist. Hier ist der Schaltplan zu finden.
Weiterhin werden die Lüfter in den Festplattenwechselrahmen geregelt, allerdings ganz "klassisch" durch Veränderung der Spannungszufuhr. Die Schalterstellungen sind "12V", "Aus" oder "variabel". Letztere ist durch eine LM317-Schaltung realisiert, womit man auf der Elektronikplatine per Poti eine beliebige Spannung zwischen 0 und ca. 10,5V einstellen kann (momentan steht es auf ca. 6V, was unauffällig leise ist). Angezeigt wird dies durch eine Rot/Grün-LED.
3 weitere Ein-Aus-Schalter schalten die 3 Beleuchtungsarten (s.u.), signalisiert durch je eine grüne LED.
Alle Schalter, Taster, LEDs sowie die internen Kabel werden mit Steckverbindern an die Platine angeschlossen.



Elektronikplatine - Klick aufs Bild für Beschreibung


Elektronikplatine von unten




Platine mit anschließbaren Komponenten


Einbau im Koffer




Elektronik im Koffer - Nahaufnahme


Bedienelemente in der Front


Beleuchtung

Auf dem obigen Bild sieht man eine Halogenlampe - auch diese Idee wurde vom alten Koffer übernommen, denn eine helle weiße Innenbeleuchtung ist sehr praktisch zum Arbeiten, zur Fehlersuche und auch zum Vorführen. Zusätzlich zur Halogenlampe im unteren Kofferteil strahlen 4 extrem helle weiße 1W-LEDs vom Deckel herunter.
Des Weiteren gibt es noch eine reine Showbeleuchtung in blau und rot. Diese besteht aus je 20 ultrahellen LEDs der entsprechenden Farbe, die im unteren Kofferteil verteilt sind. Alle 3 Beleuchtungsfarben sind unabhängig voneinander schaltbar.
Die LEDs sind in Leisten an den Kofferwänden bzw. im Deckel angebracht, die die Verkabelung verdecken. Die 4 weißen LEDs befinden sich in einer dünnen Aluminiumleiste, während die anderen auf mehrere Plexiglas-Leisten verteilt sind. Letztere wurden angeraut und geschliffen, damit sie undurchsichtig werden (wegen der Kabel dahinter). Die LEDs sind mit Heißkleber in den Leisten befestigt, die Leisten selbst sind mit der Kofferwand verschraubt. Im Plexi-Deckel der Wasserkühlungspumpe befindet sich eine LED-Bohrung, in die eine Mehrfarb-LED geklebt wurde, die sowohl blau als auch rot leuchten kann (auch gleichzeitig).



Die LED-Leisten


Fertige Beleuchtungselemente


Die restlichen Komponenten

Das Grafik-LCD von Alphacool hat eine Auflösung von 240*128 Pixeln und verfügt über einen USB-Anschluss. Damit lässt es sich bequem intern am Mainboard anschließen, ohne dass man eine Parallelportkarte braucht oder am Mainboard herumlöten muss. Der Anschluss am LCD selbst ist jedoch eine klobige USB-B-Buchse und mit dem entsprechenden Kabel dran würde das LCD ca. 5cm Einbautiefe benötigen, die nicht vorhanden ist, denn die Wand des Netzteils schließt genau an die USB-Buchse an. Daher war es nötig, die USB-Leitung direkt an die LCD-Platine zu löten. Das andere Ende der Leitung ist ein 5-poliger interner USB-Stecker:



Rückseite des LCDs mit angelötetem USB-Kabel


Eingebautes LCD neben dem Netzteil


Der Stromanschluss ist an der Rückseite des Koffers mit Epoxidharz fixiert und großzügig mit Heißkleber isoliert. Das Stromkabel wird unter der Mainboardhalterung direkt zum Netzteil geführt. Hinter den Luftlöchern vom Netzteil befinden sich übrigens keine Lüfter, es sind reine Luftauslässe. Der Netzteillüfter sitzt im Deckel des Netzteils und ist temperaturgeregelt.
Die Wasserkühlungspumpe ist eine Laing DDC - die perfekte Wahl für den Koffer, da sie sehr klein ist, mit 12V arbeitet und trotzdem die leistungsstärkste Pumpe im PC-Bereich ist. Auf den Bildern ist ein Alphacool Aufsatz zu sehen, der später jedoch durch einen ähnlichen, mit eingebautem Ausgleichsbehälter, von Watercool ersetzt wurde (zu sehen auf den finalen Bildern).
Die Pumpe wurde an der Seite des Netzteils befestigt, die Stromversorgung ist intern im Netzteil angeschlossen, so ist ein versehentliches Abschalten nicht möglich.
Die Kabel vom Frontpanel zum Mainboard sind am Netzteil entlang geführt und werden durch einen kleinen Alu-Streifen gegen Verrutschen gesichert:



Pumpe und Frontpanel-Kabel


Fertig ausgebauter Koffer (ohne Hardware)




Festplattenwechselrahmen von oben


Gesamtansicht mit Radiator im Deckel


Der Radiator im Deckel ist ein Watercool HTF3 Dual in Edelstahl mit der passenden Außenblende. Das hohe Gewicht ist für den massiven Deckel kein Problem und mit eingebauter Hardware ist der untere Kofferteil so schwer, dass er mit offenem Deckel nicht umkippt. Die Abmessungen des Radiators passen gerade so, dass er weder die Pumpe noch die Grafikkarte oder andere Hardwareteile im geschlossenen Zustand berührt. Der Spielraum ist da weniger als 1cm!
Die Stromversorgung für die Laufwerke, das Frontpanel und die Lüfter sowie das SATA-Kabel für den Frontanschluss verlaufen rechts am Netzteil vorbei (hinter dem LCD), die Datenkabel für die Laufwerke sind gefaltet und verlaufen links am Radiator vorbei:



Fertig ausgebauter Deckel


Innenansicht mit angeschlossenem Mainboard


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