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Full Metal HardcaseAlle Fotos sind Thumbnails - Anklicken für größere Versionen!
Evolution Seit meinem allerersten selbstgebauten Case, dem Koffer, habe ich eigentlich nur an spezialisierten Rechnern und ungewöhnlichen Konzepten gebaut, wie z.B. dem Car-PC oder dem aufgemöbelten Taschenrechner. Nun nach über 5 Jahren wurde es endlich wieder Zeit, meinem eigentlichen Arbeitsrechner ein zeitgemäßes Äußeres zu verpassen. Dabei hat sich natürlich auch der Anspruch an Aufwand und Technik weiterentwickelt, so soll das neue Case nicht nur eine originelle Idee oder ein "Gag" sein, wie das beim alten Koffer die Intention war, sondern vor allem in Sachen Praxistauglichkeit und Design zeitgemäßer werden. Auch nach 5 Jahren hat das Konzept des Koffer-PCs nichts an seiner Einfachheit und Genialität verloren, meine Begeisterung dafür ist nach wie vor ungebrochen, daher habe ich mich bei diesem Projekt wieder für einen Koffer entschieden. Die hohe Robustheit, einfache Transportierbarkeit und leichte Zugänglichkeit zur Hardware (und damit einfache Austauschbarkeit) sind für mich die Hauptargumente für den Koffer. Natürlich legt man sich bei dieser Gehäusewahl auf eine bestimmte Designrichtung fest und hat in Sachen Thema und Showeffekt nicht die ganz ausgefallenen Möglichkeiten wie Freestyle-Casecons, aber für mich steht nach wie vor die Funktionalität im Vordergrund. Wie bei allen meinen Projekten habe ich auch hier versucht, eine Innovation unterzubringen, die es so noch nicht gab oder mir zumindest bisher nicht bekannt war. In diesem Fall ist es eine Wasserkühlung, deren Einsatz ich in einem Koffer-PC noch nicht gesehen habe. Hier ist ein kurzer Überblick über die wichtigsten Features des neuen Koffers:
Das Material Ich habe lange nach dem perfekten Koffer gesucht, was garnicht so einfach war. Der neue Koffer sollte schon "edler" sein als der alte billige Baumarktkoffer und zudem auch größer, damit Platz für die Wasserkühlung und die Festplattenwechselrahmen ist. Weiterhin machte dies auch eine höhere Stabilität erforderlich, da vor allem der Radiator im Deckel eine große Belastung ist. Schließlich habe ich einen Koffer bei einer Spezialfirma gefunden, der die richtigen Maße hat und aus Voll-Aluminium ist, also nicht aus Pressholz (mit Aluminiumrahmen) besteht wie die Baumarkt- oder Aktenkoffer. Dies stellte auch eine Herausforderung an die weitere Bearbeitung dar, denn damit ist es mein erstes Vollmetall-Case:
Die Bearbeitung ohne Profiwerkzeug erwies sich als schwierig und verlangte viel Improvisation. Im Grunde entstand das ganze Case nur mit dem Dremel und der Bohrmaschine (Feilen, Entgraten, Sandpapier usw. versteht sich von selbst). Der Aufbau Einen richtigen Plan habe ich vorher nicht gemacht, ich habe lediglich grob die benötigten Größen abgemessen und mir überlegt, wie die Komponenten anzuordnen sind. Im Grunde ist das Konzept des alten Koffers ganz gut, was die Anordnung betrifft. Einige Modifikationen waren dennoch nötig:
Der Koffer erscheint zwar deutlich größer im Vergleich zum Baumarkt-Modell, aber alles in allem ist es mit allen eingebauten Komponenten sehr eng und der zur Verfügung stehende Platz ist buchstäblich auf den Millimeter voll ausgenutzt. Die großen Wasserkühlungskomponenten, die Wechselrahmen und die abgerundeten bzw. abgeschrägten Kanten (und damit der Einsatz von Abstandhaltern) sind die größten "Platzkiller". Vom Volumen her ist der Koffer dennoch vergleichbar mit einem kleinen Midi-Tower und kann im Vergleich mit anderen Casecons, die die gleiche Menge an Hardware "schlucken", wohl eher als "kompakt" angesehen werden. Die nachfolgenden Bilder zeigen das fertige "Gerüst" des Koffers nach Abschluss aller Säge- und Bohrarbeiten. Wie schon erwähnt hält sich die Präzision von Freihandwerkzeugen in Grenzen, daher sind auch einige Kratzer zu sehen. Die Genauigkeit der Kantenführung liegt etwa bei 1mm. Die beiden großen runden Löcher an der Seite sind Luftlöcher für das Netzteil und wurden mit einem Lochbohrer gesägt, der eigentlich für Holz gedacht ist (zum Aussägen von Steckdosen o.ä.). Erstaunlicherweise funktioniert er auch mit 1,5mm starkem Alu. Die Füße an der Unterseite stammen von einem alten HiFi-Gerät.
Die Mainboardhalterung wurde aus einem alten Tower geflext und musste recht aufwendig nachbearbeitet werden, damit sie genau in den Koffer passt. Die schräge Kante war ein Problem und das ganze Board auf Stützen zu setzen war nicht möglich, da sonst die Kartenhalterung über die Rückwand hinausragen würde. Durch Anpassen der Unterkante der Kartenhalterung an die Kofferform war es dennoch möglich, sie bündig an die Rückseite anschließen zu lassen (da die Kartenschlitze etwa 2cm weit innen liegen, gab es hier etwas Spielraum, die untere Seite der Kartenhalterung zurechtzuschneiden, so dass die abgeschrägte Kante des Koffers nicht stört). Die Mainboardhalterung wurde mit 7 Schrauben an den Kofferboden geschraubt und die Kartenhalterung mit 6 Schrauben an die Rückseite. Das gewährleistet optimale Stabilität. Auch die Tatsache, dass der Ausschnitt für die Karten nicht über die Rückwand des Koffers hinausgeht, trägt zur Stabilität bei (im Gegensatz zum alten Koffer, wo der Ausschnitt für die Karten bis in den Deckel ging):
Einzelteile und Lackierung Das Designkonzept des Koffers ist - wenig verwunderlich - der Alu-Look. Hässliche beige Laufwerksfronten wie im alten Koffer sind hier fehl am Platz. Aber auch innen sollte auf ein ansprechendes Erscheinungsbild Wert gelegt werden, daher wurden alle Laufwerksgehäuse, Netzteilgehäuse und Halterungen sowie die Frontblenden von DVD- und Diskettenlaufwerk mit Silberlack und einer Klarlackschicht lackiert:
Auf dem letzten Bild ist das Frontpanel gut zu erkennen. Es ist ein Import aus Hongkong, hat ab Werk eine silberne Front, Kartenleser, USB und Firewire, Mikrofon- und Kopfhöreranschluss, Digital-Audioanschlüsse und einen externen SATA-Anschluss. Alle Anschlüsse können intern ans Mainboard angeschlossen werden und müssen nicht hinten aus dem Gehäuse herausgeführt werden, wie das bei vielen Frontpanels der Fall ist (damit bleiben auch die entsprechenden externen Mainboardanschlüsse unbelegt). Das Frontpanel ist direkt mit dem DVD-Brenner verschraubt. Beide kommen als eine Einheit über 4 Winkel, die zugleich Abstandhalter sind, an den Deckel. Da das Frontpanel konstruktionsbedingt etwas übersteht (die Frontblende ist an den Seiten abgerundet und ragt aus dem Einbauschacht heraus), entsteht oben ein Schlitz von wenigen Millimetern, durch den man ins Innere gucken könnte. Um dies zu verhindern, wurde ein dünner Alustreifen von innen angebracht, was auf dem letzten Bild zu sehen ist.
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